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Kolonie
Klein Berlin
Im Jahre 1865
wurde im Auftrag der Zeche „Wiendahlsbank“ eine Wohnkolonie
gebaut welch aus 6 Doppelhäusern bestanden.
In jedem Haus wohnten zwei Bergarbeiter Familien und jeder hatte
einen Garten. Neben der Kruckeler Schule führte ein Feldweg
Richtung Grotenbach und endete in der Kolonie. Die „Straße“
hieß Wiendahlsbankstraße.
Aber im Volksmund wurde die Kolonie immer „Klein Berlin“
genannt. Sechs bis sieben Kinder waren in jeder Familie vorhanden
und durch heiraten untereinander kam es zu mehreren Verwandtschaftsverhältnissen.
Diese Kolonie lieferte aber auch Nachwuchs für den Bergbau
an Steigern, Fahrsteiger und Betriebsführer. Veränderungen
wurden erst möglich als 1925 die Zeche geschlossen wurde. Nun
wurden auch nicht Bergleute hier ansässig. es blieb eine Arbeiter-Siedlung.
Die Bewohner waren eine große Familie und pflegten die Zusammengehörigkeit.
Insbesondere wurde die Nachbarschaft gepflegt wenn der fahrende
Milchmann kam oder Backwaren geliefert wurden.
Aus meiner Kindheit weiß ich noch das der Milchmann sich immer
über die schlechte Straße aufregte, mit den Worten, wenn
ich hier ankomme ist aus der Milch, Butter geworden.
Es gab keine Befestigte Straße. das Einkaufen konnte nur per
Bahn in Barop- Hombruch erfolgen oder mit dem Rad in Witten-Annen.
Für uns Kinder spielte das alles keine Rolle. In den Gärten
gab es genug zu „naschen“ und in der Wiese zur „Emscher“
hin gab es einige Obstbäume.
"Sollte man
allerdings einmal ein zwei Groschen gesammelt, oder durch „harte“
Arbeit erworben haben, liefen wir durch die Felder zum Kruckeler
Bahnhof, dort gab es für zwanzig Pfennig, in der Bahnhofsgaststätte,
einen Riegel Puffreis mit Schokolade überzogen. Ein Traum!"
Ja und die „harte“
Arbeit. Wir mussten laufend Löwenzahn sammeln da in allen Gärten
Unmengen von Kaninchen in Ställen auf ihre Nahrung warteten.
Am Ende des Sommers wurde dann beim Kartoffelaufsammeln wieder etwas
Geld verdient. Pro Stunde 20 Pfennig und einen Korb voller Kartoffel
für Zuhause. Wenn man das Glück hatte einer Gruppe anzugehören,
welche die Kartoffel auf dem Bauernhof abgeladen hat, gab es noch
ein Schinkenbrot. Traumhaft, da es zu Hause meistens nur Rübenkraut
gab.
Wenn es im Sommer ganz heiß wurde ging es zu Fuß zum
Froschloch. Mit dem Bau der BAB wurden die Bewohner gekündigt
und mussten ausziehen. Kurze Zeit war die Siedlung dann von Zigeunern
bewohnt und wurde nach deren Auszug abgerissen.
Heute kann man noch die Grundmauern zwischen den Bäumen erkennen.
Ein Spaziergang dort hin kann sich lohnen. Ein sehr schlechtes Foto.
Suche deshalb dringend andere Bilder von Klein Berlin
(Sicht von der Kruckeler
Straße)
Links am Bildrand ist
der Bahnhof Kruckel zu erkennen
Auf diesem Ausschnitt
ist der Weg von der Kruckeler Str. Zur Kolonie Klein Berlin zu erkennen.
„Die Wiendahlsbank Str.“ |