Der Schultenhof
Der ehemalige Schulten-Hof
in Klein-Barop war eines der größten Bauerngüter
des ehemaligen Oberamtes Hörde. In alter Zeit war das Gut im
Besitze des St. Andreas - Kapitels zu Köln und im 13. Jahrhundert
waren die von Badorpe damit belehnt. 1322 war Gerd von Witten zu
Rüdinghausen Besitzer des Schultenhofes.
Er kaufte das Gut von
denen von Badorpe. 1321 mußte der Zehnte an das Kloster Fröndenberg
entrichtet werden. 1348 erscheint als Lehnsherr der Ritter Hodger
von Altena. Vom 14.Jahrhundert ab belehnten die Grafen von der Mark
und der Kurfürst von Brandenburg die adeligen Geschlechter
von Witten, von Plettenberg, von Syberg und von Romberg mit dem
Schultenhof. 1381 kaufte Konrad Philipp von Romberg den Hof, das
Kollationsrecht und die Mortmühle von Friedrich Wilhelm von
Syburg.
Erst 1368 stoßen
wir auf einen bäuerlichen Aufsitzer des Hofes, den"sculte
van Badorpe", der am 31. März 1368 als Zeuge genannt wird.
Am 29. September 1377 war Albert dey sculte van Badorpe. Am 17.
November 1388, während der Dortmunder Fehde, erhielt Henneke,
de sculte van Badorpe, von der Stadt Dortmund einen Schutzbrief.
Am 30.Juni 1399 erschien Herman schulte van Badorpe als Zeuge.
Am 17. November 1419
wird in einer Urkunde ein Herman, "dey wanner sculte was to
Badorpe"angegeben. Sein Nachfolger war Hinrich Schulte to Badorpe,
der am 14. Oktober 1412 Zeuge bei einem Grundstückstausch zwischen
dem Gasthaus zu Dortmund und Floreken van den Eyken war. Der Grundherr
der Rüpingsmühle Floreken van den Eycken war 1395 Burgvogt
auf Blankenstein, er nahm 1388 - 1389 auf märkischer Seite
an der großen Dortmunder Fehde teil. Für treue Dienste
erhielt er von den Grafen von der Mark die Rupingsmühle und
den Wortmanns Hof geschenkt.
Am 12. Februar 1455 wird
Hans Schulte to Badorpe genannt. 1484 war Herman Schulte to Badroppe
Kirchmeister der Kapelle zu Barop. Nach dem Schatzbuch der Grafschaft
Mark hatte der Schulte den höchsten Steuersatz von Barop. In
den Rechnungsbüchern von 1556 - 1593 der Provisorien von Barop,
werden die Schulten häufig erwähnt, Cord Schulte 1561
Schulte Johan Junge und Schulte Johan Wortmann; ferner war Rotger
Schulte 1588 Kirchmeister in Barop. Der Schulte Henrich Wortmann
erscheint 1630 als Kirchmeister.
Die Baroper Kirchenbücher
setzten mit dem Jahre 1655 ein, die weitere Erbfolgen auf dem Schultenhof
enthalten. Erst im Jahre 1858 konnte der Schulte von Barop sich
von den grundherrlichen Lasten befreien, weil die von Romberg sich
bis dahin gegen die Bauernbefreiung gewehrt hatten.
1885 verkaufte die Witwe
des letzten Schulten von Barop das Anwesen an die Familie Möllmann
von Kley. Diese parzellierte den Hof. Die Hofgebäude mit dem
Hofplatz kamen an die Gemeinde Barop und dadurch später an
die Stadt Dortmund. Die Ländereien kamen an Baroper Bauern
und auch in andere Hände. Auf einem Teil dieser ehedem zum
Schultenhofe gehörenden Ländereien steht heute der ältere
Teil der Gartenstadt Schönau.
Grasekamp Hof
Der Hof gehörte
zu den Dortmunder Stapelgütern und hat demnach aller Wahrscheinlichkeit
nach schon früh im Mittelalter bestanden. Das Stapelleuteverzeichnis
von 1630 und die Erwähnung der "Steinfuhrt auf dem Dortmunder
Hellweg" in Grasekamps Grundakten von 1816 zeigt, daß
es sich um einen sehr alten Bauernhof handelt.
Am 26. Juli 1343 erscheint
Johan Grasekamp van Badorpe bei einem Grundstücksverkauf als
Zeuge im Gericht zu Hörde. 1368 war Hense Grasekamp van Badorpe
Zeuge beim Verkauf eines Gutes in Eichlinghofen. 1388 erhielt Johan
Grasekamp einen Schutzbrief von der Stadt Dortmund. 1405 war Hense
Grasekamp Zeuge, als Grundstücke auf "Mantels velde"
an das Neue Gasthaus zu Dortmund verkauft wurden. 1408 treten Hinrich
Grasekamp und Everd van Badorpe als Zeugen im Gericht zu Badorpe
auf, als Floreken van den Eycken Grundstücke auf der Baroper
Feldflur verkaufte.
Nachweislich gehörte
Grasekamps Hof von 1400 zusammen mit sechs Groß-Baroper Höfen
bis zur Bauernbefreiung zum Essener "Reichshofe" Huckarde.
Die Abgaben an Gerste, Hafer und Roggen, erfolgten an den Oberhof
Huckarde. Hinrich Grasekamp erscheint am 2. April 1410 und am 24.
Februar 1411 unter den Zwölfern des Reichshofes Huckarde. Ebenso
finden wir ihn in einer Urkunde vom 24. Oktober 1412, in welcher
er neben dem Schulten zu Barop und Herman Rupinch als Zeuge genannt
wird. Im März 1436 finden wir Hannes Grasekamp als Zeuge beim
Verkauf des Schultenhofes zu Persebeck. Im Schatzbuch der Grafschaft
Mark von 1486 wird Peter Graisenkamp auf 5 Gulden Steuer veranschlagt.
1514 wird Diderich Grasekamp unter den Hofeszwölfern des Huckarder
Hofesgerichts erwähnt. Diderich Grasekamp war von 1565 - 1571
Kirchmeister zu Barop und Zeuge bei der Eheberedung des Johan Barop,
der Prediger an der Reinoldikirche war. 1580 wird sein Sohn Johan
genannt. Die Witwe des Diderich heiratet Johan Mengerinckhuis, der
den Hofesnamen Grasekamp annahm.
Nach einem Prozeß
vor dem Huckarder Hofesgericht einigten sich die Baroper Kirchmeister
im Jahre 1588 mit Johan Grasekamp wegen Schulden, die von Dirich
und von seinem Stiefvater Johan Mengerinckhuis herrührten.
1624 ließ sein Nachfolger Johan Grasekamp einen Sohn Johan
in der Reinoldikirche taufen. In den Steuerlisten des Hofes Huckarde
lassen sich die Grasekamps bis Anfang des 15. Jahrhunderts als Hofespächter
nachweisen.1738 wird als Grundherr der Hörder Bügermeister
J. F. Mellinghaus genannt. 1789 löste aber Hermann Grasekamp
die auf dem Hof lastenden grundherrschaftlichen Abgaben in Höhe
von 1316 Talern ab, die Johann August Brune und dessen Schwager
Hauptmann Mellinghaus zu Limburg erhielten.
Lueg Hof
Der Hof gehörte
zu den Dortmunder Stapelgütern und war ein königlich-preußisches
Domänengut, daß der Domänenpächter Lueg im
Jahre 1828 vom Fiskus käuflich erwarb. Nach einer Urkunde von
1683 gehörte Luegs Hof zu den 19 Höfen, die den Hofesverband
Groß-Holthausen bildeten. Dieser Hofesverband läßt
sich bis 1302 nachweisen und gehörte den Grafen von der Mark,
später den Herzögen von Cleve, nach 1608 den Kurfürsten
von Brandenburg.
Im Schatzbuch der Grafschaft
Mark erscheint 1486 Hans Loedwich zu Barop und wird dort mit 4 Gulden
Steuern veranschlagt. In einem Einkünfteverzeichnis der Rentei
Hörde wird 1513 ein Domänenpachter Johan Loych angegeben.
Im Rechnungsbuch der Baroper Kirchenrate wird 1563 Johan Loeges
als Schuldner geführt. In einem Grundstücksverzeichnis
des Heimsath-Hof urn 1567 erscheint ein Luwych to Barpe als Grundstücksanlieger.
Die Pächter des Luegs Hof hatten auch Grundstücke des
Hl.-Geist-Hospitals zu Dortmund in Pacht und wurden in den Rechnungsbüchern
des Hospitals bis Anfang des 19.Jahrhunderts geführt, Johan
Lueg von 1595-1607 und Berndt Lueg von 1618 - 1652. 1622, 1632 und
1641 läßt Johan Lueg seine Kinder in der Reinoldikirche
taufen.
Nöllenhof-Lutherhof
Im Jahre 1904 erwarb
die Petri-Nicolai-Kirche zu Dortmund dieses Bauerngut mit den angrenzenden
Hofgebäuden und Grundstücken, um darauf ein kirchliches
Erholungsheim, den Lutherhof, zu errichten. Die Geschichte des Hofes
läßt sich bis ins späte Mittelalter verfolgen. Um
1370 verkaufen die Gebrüder Johann und Ludolph Budde den Hof
und den dazu gehörigen Rost-Kotten in Groß-Barop an den
Reichsschultheiß des Dortmunder Königshofes Hildebrand
von Wickede.
Das Gut wechselte in
den folgenden Jahren mehrmals seinen Besitzer, bis es schließlich
1434 in den Besitz der Petrikirche kommt. Am 23. Juni beurkundete
Tydemann von dem Schide, Richter zu Dortmund, daß Agnes van
Afferden im Einverständnis mit den Kindern des verstorbenen
Tydemann Kucken, ihres Bruders, dem Johann Murmann, als Vormund
der Petrikirche, den zu Barop gelegenen Hof verkauft habe.
In der Verkaufsurkunde
und in späteren Lehnsurkunden wird der Hof "Grasekamps
wüster Hof" genannt. Intensive Nachforschungen, woher
diese Bezeichnung stammt, verliefen erfolglos. Man konnte annehmen,
daß es sich urn eine Abspaltung von Grasekamps Hof handelte.
Das Gut war ein von dem Grafen von der Mark herrührendes Lehen.
Die Besitzer hatten jährlich ihre Abgaben an Getreide an den
Schultenhof zu Eichlinghofen zu leisten. Im Archiv der Nicolaikirche
liegen zahlreiche Belehnungsurkunden, die von 1401 bis 1798 reichen.
Am 19. Dezember 1798 fand die letzte Belehnung durch den König
von Preußen statt.
Allerdings erfolgte erst
im Jahre 1848 formell die Ablösung der grundherrschaftlichen
Lasten. Die Bezeichnung Nöllen-Hof taucht erst im 17. Jahrhundert
auf, wie aus den Akten der Petrikirche ersichtlich ist, als 1671
ein gewisser Rotger Nölle als Pächter des Hofes aufgeführt
wurde.
Der
Orthoff
Zwischen dem Schulzenhofe
und Luegs Hof lag der Orthoff (Hof in der Ecke). Er gehörte
im 17. Jahrhundert und später dem Schulten, der ihn als Einliegerhaus
benutzte. Bis zum Jahr 1900 war die Familie Wilhelm Klodt im Besitz
dieses Hauses, nachdem es 1863 durch Ablösungsvertrag ihr Eigentum
geworden war.
|