Menglinghausen


Menglinghausen liegt südwestlich im Stadtbezirk Hombruch. Der Ort ist heute ein reiner Wohnvorort, der überwiegend durch Ein- bis Zweifamilienhäuser geprägt ist. Am östlichen Rand des Stadtteils stehen auch größere Mehrfamilienhäuser und die Hochhausgruppe im Bereich Am Spörkel . Am südwestlichen Ortsrand entstand in den vergangenen Jahren das Neubaugebiet Menglinghausen-Süd , in welchem überwiegend Doppelhaushälften und Reiheneigenheime gebaut wurden.

Menglinghausen grenzt an die Stadtteile Barop, Eichlinghofen und Persebeck.

Geschichte


1368 wurde Johan von Menglinghausen, der Märkische Richter zu Eichlinghofen, als Bewohner des heutigen Lennhofs in einer Urkunde erwähnt.

Zu Beginn der Industrialisierung war der Stadtteil ein bedeutender Bergbaustandort und beherbergte zunächst zahlreiche Kleinzechen, welche später von der Gewerkschaft Louise Tiefbau konsolidiert wurden. Heute zeugen nur die Reste einer Bergehalde von dieser Tradition.

Bis 1874 gehörte Menglinghausen zum Amt Lütgendortmund im Kreis Dortmund, seither zum Amt Barop im Landkreis Dortmund , ab 1887 zum Kreis Hörde . Etwa im Jahr 1920 wurde Menglinghausen nach Barop eingemeindet.

 

Die Zechen in Menglinghausen


Der Stollenbergbau in Menglinghausen geht etwa auf das Jahr 1771 zurück, Ein frühes Bergwerk im Kirchspiel war die Menglinghauser Zeche Holthausen . Sie entstand 1834 durch die Vereinigung der beiden Gruben Schönfelder Erbstollen und Frischgewagter Erbstollen. Aus den (überwiegend im heutigen Stadtteil Eichlinghofen gelegenen) Bergwerken Henriette , Hummelbank und Holthausen ging schließlich die Tiefbauzeche Kaiser Friedrich hervor. Sie wurde 1871 vom Bergisch-Märkischen Bergwerksverein in Dortmund mit einem Kapital von 4,2 Millionen Mark gegründet.

1883 wurde das Unternehmen in Gewerkschaft Baroper Steinkohlenbergwerke umgewandelt, die jedoch 1887 in Konkurs geriet. Eine neu gegründete Gewerkschaft Kaiser Friedrich übernahm 1888 die Zeche. Die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG , zu der bereits die Zechen Vereinigte Wiendahlsbank in Kruckel, Louise-Tiefbau in Barop und Glückauf-Tiefbau in Hombruch gehörten, rundeten 1901 ihren Besitz durch den Kauf der Zeche Kaiser Friedrich ab. Die Zahl der Arbeiter auf Zeche Kaiser Friedrich stieg von 841 im Jahre 1900 auf fast 1500 im Jahre 1913. Die Zeche besaß eine Großkokerei mit 200 Öfen. 1913 kam eine Benzolfabrik hinzu. Zwischen Wiendahlsbank und Kaiser Friedrich bestand auf der 5. Sohle eine Verbindung und seit 1913 ein Durchschlag zur Zeche Louise.

Nach dem Ersten Weltkrieg fiel das Bergwerk Kaiser Friedrich dem großen Zechensterben im Dortmunder Süden zum Opfer. 1925 musste es stillgelegt werden. Zuletzt waren auf der Zeche rund 3600 Menschen beschäftigt. Das Grubenfeld kam unter Wasser, die Tagesanlagen wurden bis auf die Kokerei abgebrochen. Diese blieb vorerst noch in Betrieb, sie bekam von der Zeche Minister Stein in Eving die Kohle. 1930 musste auch die Kokerei stillgelegt werden.

Überreste der Zeche Kaiser Friedrich

Die ehemalige Waschkaue der Kokerei steht bis heute noch auf dem Gelände des Ponyhofes am Sturmwald. Am Spörkel befindet sich auf einem Privatgelände ein See, der mit Grubenwasser (Grundwasser) gespeist wird. Dieser See entstand in den 50er Jahren durch Bergsenkungen.

Jahr Einwohner
1858 130
1987 2454
2003 2910
2008 3088
2013 3144
2016 3143
2017 3139